Hinweise und besondere Merkmale
- Allgemein
- Dämmplatten, dämmende Wandelemente, Pressplatten und nagelbare Steine aus feinen bis groben, meist zement- seltener magnesiagebundenen Holzspänen
- Dichten zwischen 300 und 1000 kg/m³
- Fußboden-Dämmplatten (DDR) mit Dichten von 650 bis 750 kg/m³(Dicke 30ode 50 mm); vorwiegend zementgebunden (magnesiagebundene Ausführung formbeständiger, jedoch betont hygroskopisch)
- In den 70er Jahren zunehmende Bedeutung von Wandplatten und Wandelementen, die mit Zementbindung industriell bis zu 120 mm Dicke herstellbar waren
- Mechanischer oder thermischer Aufschluss von Holz- und Rindenspänen in verschiedenen forstwirtschaftlichen Herstellerwerken
- Crottendorfer HB-Platten mit Eisenportlandzement und Zusätzen von Kalziumchloridlauge sowie Natronwasserglas; Handmontageplatte im Format 740*290*120 mm (ca. 850 kg/m³) mit umlaufender, halbkreisförmiger Nut (Mörtelfuge)
- Großformatige Platten (2000*500 mm) aus Schweden ähnlicher Zusammensetzung für Herstellung von Dächern (T-Dachplatte) mit sehr geringer Dichte (300 kg/m³) und niedriger Wärmeleitfähigkeit (0,076 W/(mK))
- In Westdeutschland Außenwand- und Dachplatten großer Dichte (1600 bis 1900 kg/m³), teilweise stahlbewehrt (Durisol); gepresste, 15 mm dicke Sichtplatten; nagelbare "Steine"
- Grundsätzlich lassen sich Holzabfälle in Form von Sägemehl und Sägespänen mit Zement binden
- Herstellung monolithischer Estriche möglich
- Erwartung merklicher Wärmedämmung
- Notwendigkeit größerer Holzanteile im Estrich im Gegensatz zur eingeschränkten Fähigkeit des Zements, größere Holzanteile zu binden
- Bspw. sind Holzbetone mit Dichten zwischen 600 und 1000 kg/m³ stark staubend, wenig raumbeständig und neigen zur Bildung von Schwindrissen
- Entsprechend weniger Holzanteile führen zu steigender Dichte (bis 1400 kg/m³) und sinkender wärmetechnischer Qualität
- Durchsetzen von nagelbaren Formstücken, Dübeln und Leisten als gebräuchliche Anwendung
- Holzspanbeton:
- Sonderart des Holbetons nach Entwicklung aus Dresden in Ermangelung knapper Wärmedämmstoffe für Anwendung bei Flachdächern
- Bindung von Holzspänen aus Kiefern- und Fichtenholz nach 24-stündiger Wasserlagerung mit Zement, nach Aufbringung leichte Verdichtung
- Wegen des starken Wassergehalts maximale Ausführungshöhe von 70 mm
- Problematik der Austrocknung bei direkt aufgebrachter Dachpappe
- Anfang der 70er Jahre Verdrängung durch Mangel an brauchbaren Holzspänen und zunehmenden Einfluss leistungsfähiger Wärmedämmstoffe
- Wärmetechnische Daten
- Bezogen auf die Trockenrohdichte nennt TGL 10686 für lufttrockene Platten aus Holzbeton Werte von 0,163 bis 0,302 W/(mK) bei Dichten zwischen 500 und 900 kg/m³
- Messungen von W. Bauer ergeben etwas günstigere Werte (bspw. 0,279 W/(mK) bei 900 kg/m³) unter der Voraussetzung einer ungehinderten Austrocknung der Platten und eines im praktischen Einsatz geeigneten Wetterschutzes
- Herstellerangaben für nagelbare "Steine" (Durisol) aus sehr festem Holzbeton reichen von 0,442 W/(mK) bei 800 kg/m³ bis 0,558 W/(mK) bei 1000 kg/m³
- Werte im hohen Maße vom Feuchtegehalt abhängig
- Eignung
- Vorzugsweise als Außenwandelemente für landwirtschaftliche Bauten oder Flachbauten untergeordneter Bedeutung (Wochenendhäuser, Werkstätten, Lager)
- Hinweis
- angegebene Werte in Anlehnung an TGL 10686