Ein Großteil der Bauschadenssumme im Alt- und Neubau ist auf fehlerhafte Planung zurückzuführen. Für den Planer stehen zur Zeit nur Verfahren zur Verfügung, um das Schadensrisiko abzuschätzen. In den letzten Jahren entstanden neue Modellansätze, um Bauteile und Konstruktionen hygrothermisch zu simulieren. Diese Modelle sind mehrfach verifiziert und finden einen immer größeren Einsatzbereich.
Bei der Altbausanierung sind die Verfahren zwar auch anwendbar, doch jede Prognose und Berechnung ist nur so gut wie die Kenntnisse über die vorhandenen Materialien. Charakteristische Kennwerte verschiedener Stoffe helfen, eine Sanierungsmaßnahme energetisch und hygrisch besser zu beurteilen. Daher wird im Rahmen dieses Forschungsprogramms eine über Internet öffentlich zugängliche Materialdatenbank erstellt, die alle notwendigen hygrothermischen Kennwerte für eine große Auswahl typischer Baustoffe beinhaltet.
Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik führt die Untersuchungen in Kooperation mit dem Institut für Bauklimatik der Technischen Universität Dresden und dem Zentrum für umweltbewusstes Bauen (ZUB) in Kassel durch. Das Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) und der Projektträger Jülich (PTJ) unterstützen das Projekt im Rahmen des Forschungsprogramms EnSan.